Pilotprojekt zur Fahrradmitnahme im ICE gestoppt

Die Bundesregierung hat ein Pilotprojekt zur Fahrradmitnahme im ICE gestoppt. In der  Antwort auf eine entsprechende Frage sagte das Ministerium von Minister Ramsauer, dass es der unternehmerischen Verantwortung der Bahn und den Marktkräften beim Wettbewerb im Schienenfernverkehr vertraue.

Dazu sagte Anton Hofreiter, Sprecher für Verkehr der Grünen:

„Minister Ramsauer ist es offenkundig völlig egal, ob Reisende in der Bahn ein Fahrrad mitnehmen können oder nicht. Auch die Förderung des wachsenden Fahrradtourismus interessiert ihn nicht. Der Minister ringt sich nicht einmal zu einem Lippenbekenntnis wie seine Vorgänger durch. Stattdessen rudert er gleich zurück. Für Jemanden der sich zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Bahnverkehr bekennt, ist dies ein ausgesprochenes Armutszeugnis, gerade und vor allem wenn er sich dabei auf Wirtschaftlichkeit beruft.

Der Fahrradtourismus hat in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen und ist zu einem eigenen Wirtschaftsfaktor geworden. Doch im Fernverkehr der Deutschen Bahn AG verringert sich das Angebot der Fahrradmitnahme.

Das Netz an Fernverkehrsverbindungen der Bahn, das es ermöglicht, Fahrräder mitzunehmen, ist lückenhaft und durch häufiges Umsteigen sowie lange Fahrzeiten so unattraktiv, dass sich ein überregionaler Radtourismus in Deutschland nicht weiter entwickeln kann.

Der Hinweis des Ministeriums auf die „Marktkräfte im Fernverkehr“ ist eine Frechheit. Offenbar weiß das Ministerium nicht, dass es im Schienenfernverkehr keinen Wettbewerb gibt. Von winzigen Ausnahmen abgesehen gibt es nur die DB, die kein Interesse an Fahrradmitnahme hat.“

Auch der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak kritisierte den Pilotprojekt-Stopp zur Fahrradmitnahme im ICE:

„Mit dem heute verkündeten Stopp der von der Vorgängerregierung geplanten Einrichtung einer Pilotstrecke zur Fahrradmitnahme im ICE wird die Ignoranz der Bundesregierung gegenüber Radfahrern erneut verdeutlicht. Der VCD fordert schon seit Langem, die Kombination der beiden umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn und Rad auch auf längeren Strecken zu vereinfachen. Die Attraktivität beider Verkehrsmittel kann weiter gesteigert werden, wenn die Fahrräder auch im Fernverkehr mitgenommen werden dürfen.“

Gefunden im LOK-Report

Statistisches zu Berliner Radverkehrsanlagen

„Das Berliner Straßennetz hat eine Länge von knapp 5.300 Kilometern. Davon sind etwa 3.800 km Straßen mit Tempo 30 oder darunter, in denen keine Radverkehrsanlagen errichtet werden.“

Solche Zahlen haben für uns keine große Aussagekraft, wenn wir nicht wissen, wie sich das Berliner Straßennetz im Laufe der Zeit entwickelt hat. Claudia Hämmerling von der Abgeordnetenfraktion der Grünen wollte in einer kleinen Anfrage an den Senat wissen, wie sich die Fahrradinfrastruktur in Berlin seit dem Jahr 2006 verändert hat. Die letzten verfügbaren Zahlen der Senatsverwaltung beziehen sich auf den Dezember 2009. Alle Angaben in Kilometern.

2006 2009
Benutzungspflichtige Radwege 150 110
Radfahrstreifen auf der Fahrbahn 80 125
Bussonderfahrstreifen 70 80
Radwege auf dem Gehweg 50 50
Radwege außerhalb öffentlicher Straßen 190 400
Einbahnstraßen* 200 250

*: Einbahnstraßen, die entgegen der Fahrtrichtung für den Radverkehr geöffnet wurden.

Quelle: Kleine Anfrage der Abgeordneten Claudia Hämmerling vom 02. Juni 2010 und Antwort

Google pixelt Verkehrsschild 240

oberstaufen-verkehrsschild-240.jpgGoogle stellte gestern die ersten Streetview-Bilder aus Deutschland ins Netz. Einmal um die Goldelse, eine kurze Strecke vor dem Kanzlerinnenamt, das wars auch schon von Berlin.

Oberstaufen, eine kleine Stadt in Bayern, wurde anlässlich der deutschen Streetview-Premiere komplett abgelichtet, einschließlich der verpixelten Häuser von Bürgern, die dies bei Google beantragt hatten. Aber es wurden nicht nur Gesichter von Menschen, Kraftfahrzeugkennzeichen und ganze Häuser verpixelt, sondern auch Verkehrszeichen, wenn auch nur halb. Was will Google uns damit sagen?

Landkartenblog: Die kuriosesten Google Streetviewbilder von Oberstaufen im Allgäu

Potsdam: Befragung zu einer Fahrradstation am Hauptbahnhof

Im Auftrag der Stadt Potsdam wird heute und morgen am Potsdamer Hauptbahnhof eine Befragung von Radfahrern durchgeführt. Die Landeshauptstadt führt zur Zeit eine Machbarkeitsuntersuchung zur Errichtung einer Fahrradstation durch. Ziel der Befragung ist es, herauszufinden, wie hoch die Nachfrage nach bewachten Fahrradparkplätzen ist und welche geeigneten Standorte dafür infrage kommen.

Info Potsdam: Befragung zur Fahrradstation am Hauptbahnhof

Studie: Tempo 30 macht Städte sicherer

Eine Studie des Bundesverkehrsministeriums kommt zu dem Schluss, dass eine Regelgeschwindigkeit von Tempo 30 in den Städten die Verkehrssicherheit erhöhen würde. Zudem wäre eine Tempo-130-Regelung auf Autobahnen wünschenswert.

Die Zahlen sprechen für sich. Anfang der 90er Jahre gab es in Berlin nicht annähernd so viele Tempo-30-Zonen wie heute, dafür aber jährlich über 180 Verkehrstote und über 3000 Schwerverletzte. Aktuell sterben jährlich ca. 50 Menschen, über 1700 verletzen sich schwer.

Der Verkehrsminister ist aus seinem Tiefschlaf erwacht und will nun die Studie erstmal prüfen.

Tagesspiegel: Allianz für Tempo 30

Das Hoodride-Fahrrad

Nichts mehr los hier? Dann lasst uns doch gemeinsam auf die Suche nach neuen Fahrradblogs machen, die Woche für Woche aus dem Boden sprießen. Ein interessantes neues Bikeblog heißt Augsburg 2011 oder a2011. Hier geht es um Augsburger Radverkehrspolitik, vor allem hat der Blogger aber ein Herz für eigenwillige Fahrradkreationen. Das abgebildete Rad hat a2011 Hoodridebike genannt, ein Velo, das nach außen ein rostigen und gammeligen Eindruck macht und dennoch eine Top-Technik besitzt. Hier wurde ein alter, rostiger Rahmen mit neuer Felge, Nabendynamo, Lenker, Sattel und teuren Reifen kombiniert. Ladenpreis für alle Neuteile: mindestens 200 Euro.

hoodride-bike.jpg

Augsburg 2011

Gehzeugaktion in Wien

Heute findet (bzw. fand) in Wien eine Gehzeugaktion mit etwa 40 Gehzeugen statt.

Was ist ein Gehzeug? Darunter versteht man eine 1975 von Hermann Knoflacher erdachte und gebaute Konstruktion, welche die Diskrepanz zwischen dem Platzbedarf eines PKWs und dem eines Fußgängers illustrieren und damit die Fehlentwicklungen in der Verkehrsplanung aufzeigen und karikieren soll. Bei der „Erfindung“ handelt es sich um einen Holzrahmen in der Größe eines Mittelklassewagens (4,30 x 1,70 m), den sich ein Fußgänger umhängen kann, um das Recht auf Raum in der Öffentlichkeit in Anspruch zu nehmen, das auch Autofahrern zugesprochen wird.

Der heutige Umzug in Wien wird vom Jugend-Umwelt-Netzwerk und  dem Salzburger Verein fairkehr veranstaltet. Es wurden etwa 500 Teilnehmer erwartet.

Gehzeuge

Hermann Knoflacher bei Wikipedia
Critical Mass Austria: Wien, 21.10.: große Gehzeugaktion mit ca. 40 Gehzeugen!

Dunkle Jahreszeit = Helle Kleidung

Die Berliner Polizei weist darauf hin, dass hell gekleidete Fußgänger und Radfahrer in der dunklen Jahreszeit von Kraftfahrzeugführern besser gesehen werden. So beträgt die Kontrastsehschärfe nur 20-30% des Tageswertes, Autofahrer können dunkel gekleidete Verkehrsteilnehmer oft erst ab 20 Meter Entfernung sehen . Laut einem Bremswegrechner beträgt der Anhalteweg bei 50 km/h 28,7 Meter, die Aufprallgeschwindigkeit bei 20 Metern Hindernisentfernung würde noch 38 km/h betragen.

Radfahrer und Fußgänger sollten aufmerksam auf die verlängerten Bremswege und die eingeschränkte Sicht der Fahrzeuglenker achten, mit Fahrfehlern anderer rechnen und im Zweifelsfall lieber nicht auf ihr Recht bestehen.

Auch wird auf die „oft unangepasste Geschwindigkeit“ der Kraftfahrzeugführer hingewiesen.

Zur Informationsseite der Berliner Polizei

Ich sehe solche Informationen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich ist es angesichts der realen Umstände im Straßenverkehr ratsam, sich als Fußgänger und Radfahrer stärker sichtbar zu machen. Andererseits beschreibt die Polizei einen unhaltbaren Zustand – trotz der Sichtverhältnisse wird nur selten die Fahrgeschwindigkeit angepasst, Verkehrsteilnehmer ohne „harte Schale“ werden gefährdet und sollen sich gefälligst darauf einstellen. Je mehr Fußgänger sich stark reflektierend kleiden, umso weniger wird mit dunkel gekleideten Fußgängern gerechnet und sich darauf eingestellt. Die Rechte und Pflichten sind genau anders herum verteilt: Fußgänger können sich kleiden, wie sie wollen – Fahrzeugführer (auch Radfahrer!) hingegen müssen ihr Privileg der höheren Geschwindigkeit mit besonderer Sorgfalt erkaufen.

Übrigens: Laut dem oben genannten Bremswegrechner beträgt die angemessene Geschwindigkeit für den Fall, dass dunkel gekleidete Verkehrsteilnehmer erst ab 20 Meter Entfernung gesehen werden, knapp unter 40 km/h.

Im Nieselregen

Ein Haiku (deutsch: lustiger Vers) ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die kürzeste der Welt. Sie besteht aus drei Zeilen mit fünf, sieben und fünf Silben.

Hier ein von haiku-365 geklautes:

„Im Nieselregen
Mein Fahrrad und ich, tropfnass
Spaß hatten wir nicht“

Im Nieselregen

Kostenloser Fixieverleih

Gibt es eigentlich eine Stadt in der Welt mit noch mehr Fahrradverleihs als Berlin? Ohne zu übertreiben geht die Zahl der Anbieter hier in die Hunderte. Nahezu jedes Hotel in Mitte bietet seinen Gästen Leihfahrräder für die Stadterkundung. Viele Cafes haben mit Mieträdern ein weiteres Standbein geschaffen.

So groß die Zahl der Leihradanbieter auch ist, so begrenzt ist die Auswahl unter den Rädern. Hier ist die Maxime: hässlich, klobig, schwer, als seien die Mietvelos direkt vom nächsten Baumarkt gekarrt. Warum kostet eigentlich die Tagesmiete solch billiger Fahrräder zehn oder zwölf Euro? Für einen Kleinwagen zahlt man nur unwesentlich mehr.

Kostenlose Fixies von Freitag

Der Taschenladen Freitag in der Max Beer Straße 3 in Mitte macht die Ausnahme. Er bietet schöne, in schlichtem Grau gehaltene Singlespeedbikes von Gorilla an, ohne jeden Schnickschnack, aber mit zwei Bremsen. Und das schönste: die Räder sind kostenlos.

Freitag

Freitag
Bilder: Bike Hugger

Fahrradstraße Choriner kommt

Lange Zeit ging es eher schleppend mit der Einrichtung neuer Fahrradstraßen in Berlin voran. Nun gibt es begründete Aussicht, dass noch in diesem Jahr eine weitere Straße zur Fahrradstraße umgewidmet wird. Zur Zeit laufen die Ausschreibungen für eine Umgestaltung der Choriner Straße im Bezirk Pankow, Baubeginn ist voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember. Die Choriner ist etwa einen Kilometer lang und verbindet die Schönhauser Allee mit der Torstraße.

Damit ist zum ersten Mal eine Art „Netz“ von Fahrradstraßen zu erkennen. Bislang sind die wenigen Fahrradstraßen über ganz Berlin verteilt und stehen völlig isoliert voneinander. Mit der neuen Fahrradstraße Choriner (in ihrem südlichen Teil heißt sie Gormannstraße) wird es erstmals möglich sein, von einer Fahrradstraße auf die andere (Linienstraße) zu kommen.

Auf der Choriner Straße werden deutlich größere Fahrradpiktogramme angebracht als auf der Linienstraße. Die neue Fahrradstraße wird deshalb hoffentlich von nicht so vielen Autofahrern als Durchgangsstraße benutzt werden, wie das zum Beispiel in der Linienstraße zur Zeit der Fall ist.

Achtung, wir haben am 15. & 16. Oktober geschlossen!

Betriebsfahrt bei schönem Wetter

Wie jedes Jahr haben wir uns auch dieses Mal ein Wochenende mit besonders schönem Wetter für unsere Betriebsfahrt ausgesucht. Wir hoffen, ihr kommt zwei Tage ohne uns aus, am Montag, den 18.10.2010 sind wir zurück und haben wieder normal geöffnet.

Eurer Radspannerei-Team