Schweiz: Fahrrad-Vignette vor dem Aus

In der Schweiz muss jedes Fahrrad eine Velo-Vignette besitzen, die obligatorische Haftpflichtversicherung für Radfahrer. Ein kleiner Aufkleber auf dem Rahmen belegt, dass die Fahrradgebühr von 5 bis 10 Schweizer Franken pro Jahr gezahlt wurde. Diese Regelung besteht seit 1960, in einigen Kantonen gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert verpflichtende Fahrradkennzeichen. Das Schweizer Parlament will die Vignette nun abschaffen. Am 16. Juni wird der Ständerat darüber entscheiden. Die geänderten Gesetzesbestimmungen würden dann im Januar 2012 in Kraft treten.

swissinfo: Adieu, Velo-Vignette, oder auf Wiedersehen?

16 thoughts on “Schweiz: Fahrrad-Vignette vor dem Aus

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  1. Ja, Herr Wachtmeister, ich weiß mein Fixie ist illegal. Aber ich bin haftplichtversichert. Und möchte auch so ’ne schicke Startnummer haben.

  2. Laut PetraPassbohrung (Kommentatorin beim Tagesspiegel) gilt die Haftpflicht ja nur für STVZO-konforme Räder. Stimmt das eigentlich?

    Die Größenordnung von 5-10 CHF zeigt ja, welches Risiko die Versicherungen dem Fahrrad zuschreiben. Dennoch ist natürlich besser, man hat eine Versicherung, mit dem Fahrrad kann man schon viel anstellen.

  3. Wird auch Zeit, dann kann man das nicht mehr als Argument für eine Nummernschildpflicht in D heranziehen.
    Wobei ich weiss wie klein diese „Kennzeichen“ sind, wenn hier in D immer „Nummernschilder“ wie in der Schweiz gefordert wurden hatte ich das gefühl die Leute die das forderten hatten keine Ahnung das die Schilder zur Identifikation viel zu klein sind.

  4. Ich habe gehört(weiss nicht ob das stimmt), dass man die Vignette einfach im Geschäft kaufen kann. Da findet keine Prüfung des Rades auf Verkehrssicherheit statt.

    Ausserdem sind die Dinger so klein, dass man sie aus 2m schon nicht mehr ablesen kann. Sieht man auch auf dem Bild im verlinkten Artikel. Der Vergleich mit Kfz-Kennzeichen war also schon immer Unsinn.

  5. für alle die es interessiert, gibts hier alle infos:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Velovignette

  6. Ich dachte auch, das es die im Geschäft zu kaufen gibt. Unglaublich, dass das schon seit den 60ern läuft.

  7. Höchste Zeit, dass der Blödsinn abgeschafft wird. Reine Schikane.

  8. Also ich finde die Idee einer einheitlichen und verbindlichen Haftpflichtversicherung für Radfahrer sinnvoll. Und wenn ich den Artikel auf der verlinkten Seite von swissinfo.ch richtig verstehe und die dazu geschriebenen Kommentare lese, dann scheint die Mehrheit der Radler in der Schweiz das System eigentlich als beibehaltenswert zu empfinden. Was mich nicht wundert, denn die Versicherung/Vignette tut finanziell keinem wirklich weh und sie deckt Schäden mit einem hohen Geldbetrag ab. Ich frage mich manchmal was passiert, wenn ich Geschädigter eines Unfalls werden, der durch einen anderen Radler verursacht wird, der wiederum keine Versicherung hat. Wenn dieser Radler mittellos ist, kann ich lange auf ein Schmerzensgeld warten. In diesem Sinne ist das mir bislang nicht bekannt gewesene Schweizer Velo-Vignettensystem sympathisch und könnte sogar noch ein Vorbild für deutsche Verhältnisse sein.

  9. Ende für die Schweizer Velovignette?…

    Dass die Schweiz eine obligatorische Haftpflichtversicherung für Fahrradfahrer vorsieht in Form einer Velovignette war mir bislang nicht bekannt. Sie muss jährlich für einen Preis zwischen 5 und 8 Franken erworben werden, z.B. in Einkaufszentren ode…

  10. @Roland
    bin absolut deiner Meinung, Ich würde sogar noch weiter gehen zb. mit
    einer Haftpflicht für Hundebesitzer und Eltern. Die paar Euro im Jahr können einen wirklich den Tag retten, wenn man bedenkt wie schnell mal was passieren kann.
    In meinem Bekanntenkreis wird das überwiegend nicht so gesehen…
    „wird schon nichts passieren…“
    Stell dir vor dein Kind schrammt mit dem Fahrrad an einem Neuen MB SLR entlang, von vorne bis hinten, was dann ? (diese Kisten kosten mehr als nen Haus) ne ne ich bezahl schön weiter meine Haftpflicht ob Pflicht oder nicht.

  11. Ja, ’ne private Haftpflichtversicherung sollte man unbedingt haben, wenn man ein Fahrrad im Verkehr bewegt.

    Man stelle sich vor, einem sich absolut korrekt verhaltendem Radfahrer springt ein Fußgänger vors Rad, der sich daraufhin den Arsch bricht und zwei Jahre lang an Krücken geht.
    Zwar ist für Menschen mit gesundem Menschenverstand der Fußgänger schuld, dem Radfahrer wird aber in diesem Fall trotzdem eine Teilschuld angelastet, weil er ja nicht den Verkehrsverhältnissen angemessen bremsbereit gefahren ist (er hat sein Rad nicht getragen, sondern ist damit schneller als 4 km/h gefahren).

    Oder man stelle sich eine Kollision auf diesem ach so tollen „Radweg“ zwischen Teltowkanal und A113 vor, bei dem es ja nach Ansicht mancher Zeitgenossen einfach gar keine Probleme geben kann, weil er mit 5 m Breite ausreichend dimensioniert ist, um Fußgänger, Skater, Radfahrer und Köter aufzunehmen …

  12. Les ich da ne gewisse Frustration raus, Prokrastes? 😉

    Ansonsten – mit ner Pflicht zur Haftpflicht könnte ich leben, ich selbst bin natürlich auch versichert, weil mir das sonst zu riskant wäre. Kennzeichen würden jedoch wesentlich weniger bringen als mancher glaubt – trotz Kennzeichen ist ja der Hauptverursacher bei Unfällen zwischen Rad und Auto mit Abstand das Auto.

  13. Es wird behauptet, dass die Fahrradvignette schon jetzt nicht obligatorisch sei
    wenn man eine eigene Haftpflichtversicherung habe.
    Diese haben ja in der Schweiz die meisten Haushalt- resp. Hausbesitzer !
    Bitte um Aufklärung !

  14. Ich fand sie auch schon immer „komisch“

  15. Ich halte es für eine ganz schlechte Idee etwas abzuschaffen, was eigentlich nur Vorteile hat. Viel sinnvoller wäre es, bei Farrädern die Haftpflichtversicherung genauso zu gestalten, wie dies auch bei Autos der Fall ist. Wer lange unfallfrei fährt, sollte auch weniger zahlen, wer ständig Unfälle baut entsprechend mehr. Wenn es nach mir gehen würde, dann bräuchten ausnahmslos alle Fahrzeuge sowohl deutlich lesbare, einzigartige, identifizierbare Kennzeichen, als auch Prüfplaketten (TÜV). Es sind einfach viel zu viele völlig verkehrsuntüchtige Fahrräder unterwegs. Dies ist ein eindeutiger Beweis dafür, das dieses Problem nur durch Kontrollen behoben werden kann.

  16. Ich finde es auch nicht gut, aber sie können machen was sie wollen!

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